Grüne Ratten - Wo gibt's denn So was?

Einige Zeit nachdem wir unsere "Edelsteinchen" Ruby, Pearl und Amber aus dem Tierheim geholt hatten, stellten wir bei Pearl weichen Kot fest. Wir fuhren natürlich sofort am nächsten Tag mit ihr zum Tierarzt. Dieser gab uns eine rosa Paste für sie mit, die sie auch mit mäßiger Begeisterung fraß.

Doch schon zwei Wochen nach der Behandlung traten die gleichen Symptome bei beiden Albinos wieder auf. Was uns aber noch viel mehr Sorgen machte, war Ambers aufgeblähtes Kugelbäuchlein. Sie hatte offensichtlich Schwierigkeiten, Kot abzusetzen.

Also: wieder zum Tierarzt, diesmal mit allen dreien. Für die beiden Albinchen bekamen wir Bird Bene-Bac (BBB), eine giftgrüne "Pampe" aus der Minitube, die Bakterien enthält, um die Darmflora zu regenerieren. Amber bekam eine Spritze zur Anregung der Darmmotorik (sie war gaaaaanz tapfer und hat nichtmal gefiept), und zum Eingeben für einige Tage noch eine klare Flüssigkeit, um den Schaum im Magen aufzulösen.

Zu Hause standen wir dann vor dem Problem, die Medikamente in unsere, an Essen völlig desinteressierten, Patienten zu bekommen. Wir begannen mit Amber, als dem akutesten Fall. Die Methode aus der Spritze direkt ins Mäulchen, mussten wir schnell abschreiben, da bestand nicht die geringste Chance. Statt dessen mischten wir das Zeug in einen Klecks Himbeerjoghurt (es war ja kein Antibiotikum). Das funktionierte hervorragend. Wir waren begeistert: Was für ein braves Tier!

Da die beiden Albinchen beide nicht so zahm sind wie Amber, standen wir damit auch schon vor der nächsten Herausforderung. Doch zu zweit schafften wir es relativ problemlos, den Brei in die beiden Mäulchen zu spritzen. Und, einmal probiert, schien es ihnen auch zu schmecken.

In den folgenden Tagen hatten wir morgens immer eine Menge Spaß, beim Medikamente Verteilen: Wenn wir die drei aus dem Käfig nahmen, wollten sie erst mal nichts. Und da es morgens schnell gehen muss, (wir sind beide Morgenmuffel und chronisch spät dran) gingen wir bald dazu über, sie einfach im Käfig zu lassen. Mit einer Hand den Löffel bzw. die Tube halten, und mit der anderen die gierigen Käfigkumpanen abschirmen. Und das Ganze am Besten noch über Kreuz.

Pegasus schlug uns fast Ambers Joghurt-Löffel aus der Hand, Jazzy schleckte den Albinos die grüne Pampe vom Maul, Ambers Nase zierte ein schicker grüner Streifen von der Nasenspitze bis hinter das Ohr... Einmal wollte Ruby ihr BBB auf gar keinen Fall futtern, so dass es, bei unserem Versuch, sie zu Überzeugen, großzügig auf Gesicht und Pfoten verteilt wurde. Es macht sich auch besonders gut auf weißem Fell!

Grüne Ratten, zweiter Teil

 

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