Bennie
Ich
holte mir Bennie in der Zoohandlung, er war damals
schon 1 Jahr alt. er
saß als einzige grosse Ratte zwischen einem
Haufen kleiner Ratzies, und ich
dachte eigentlich garnicht daran, mir eine alte
Ratte zu kaufen.
Als
ich aber dann in den Käfig griff, um zu sehen,
welche Ratte zuerst zu mir
kommt, hüpfte mir Bennie auf die Hand und kletterte
auf meine Schulter. Da wusste ich, das ist meine
Ratte!!!
Doch im ersten halben Jahr lief es nicht so gut
mit uns beiden. Er ließ sich selten blicken
und nahm kaum Notiz von mir.
Eines Tages bekamen wir Besuch von Bekannten, welche
einen Hund mitbrachten.
Meine Zimmertür stand auf, und Bennie streifte
gerade durch sein Revier, als
plötzlich der Hund hineinstürmte, und
sich auf meine Ratte stürtzte. Bennie biss
sich in seiner Nase fest, und der Hund erwischte
sein linkes Hinterbein. In diesem Moment konnten
wir sie glücklicher Weise trennen.
(Der Hund war von da an bei mir nur noch an der
Leine!)
Bennies
Bein war gebrochen, er konnte nicht mehr richtig
laufen. Ich habe ihn stundenlang gestreichelt (übrigens
das erste mal, dass er nicht weglaufen konnte!).
Danach setzte ich ihn in seinen Käfig.
3
Wochen lang kam er nicht aus seinem Häusschen.
Ich hab mich oft neben ihn gesetzt und mit ihm gesprochen.
Sein Wasser und Futter hatte er direkt am Häusscheneingang,
er brauchte sich also kaum zu bewegen. Als er sich
erholt hatte, kam er wieder aus seinem Haus. Das
war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!!!
Von
da an ließ ich ihn nur noch frei laufen, und
er baute sich unter meinem
Bett ein Nest. Immer wenn ich alleine war, kam er
hervor und besuchte mich. Später fing er an,
nachts unter meine Decke zu kriechen, und wenn ich
von der Schule kam,
sass er auf meinem Bett, und wartete auf mich. Er
sprang dann vom Bett, kam mir entgegen und rannte
meinen Füssen hinterher.
Seit
der Hundeattacke hatte er allerdings ein neues Hobby.
Er ärgerte für sein Leben gerne Hunde.
Wenn also ein grosser Vierbeiner zu Besuch kam,
ging
er direkt auf ihn zu, versteckte sich dann unterm
Bett und wartete, was passieren würde. Sobald
der Hund seine Nase unters Bett steckte, um zu
schnüffeln, gab es einen kurzen Jauler und
eine blutige Hundenase. Ich habe oft versucht, ihm
das bzugewöhnen, aber vergeblich.
Gelassen hat er es erst, als er in zunehmendem Alter
immer schlechter sah. Dies fiel zuerst garnicht
auf, da er sich in meinem Zimmer immernoch genauso
bewegte wie immer. Er kannte den Klang meiner Schritte.
Öffnete ich die Tür, kam er sofort zu
mir, war es jemand anderes, versteckte er sich.
Dann,
vor ein paar Monaten, ging es ihm zunehmend schlechter.
Er atmete schwer und röchelte. Als er dann
auch noch von einer jüngeren Ratte gebissen
wurde, entschied ich mich, trotz meiner schlechten
Erfahrung (Hamster, Meerschwein, erste Ratte tot
nach dem Aufsuchen eines Arztes), zum Tierarzt zu
gehen. Der gab ihm etwas gegen den Husten, und Desinfizierte
die Wunde. Das Desinfektionsmittel hat er wohl etwas
zu flächig aufgetragen, Bennies Rücken
war komplett nass. Als wir zuhause waren, begann
er sich das Desinfektionsmittel wieder aus dem Fell
zu lecken, und 3 Stunden später war er tot.
Aber ich werde ihn nie vergessen, meine kleine,
dicke Ratte.
Eva