Krankheiten
Parasiten und Pilze
Anzeichen:
Häufiges Kratzen, wunde Stellen am Rücken/Nacken, evtl. weiße
Pünktchen im Fell, Durchfall
Ursachen:
Ansteckung beim Freilauf, durch Stroh/Heu oder durch ungewaschene Hände,
Milben, Flöhe, Haarlinge (Läuse),
Allergie, selten Pilze, Endoparasiten,
Ektoparasiten
Genaue Indikation nur vom Tierarzt!
Beschreibung:
Parasiten
und Pilze sind ansteckend. Letztere auch für den Menschen (Zoonose).
Deshalb sollte man sehr auf Hygiene achten, bzw. bei Pilzen vielleicht
sogar den eigenen Hausarzt aufsuchen.
Die
häufigsten Parasitenarten sind:
Milben (Grabmilben / Räudemilben), sie graben sich in die Haut
ein und hinterlassen rötlich-entzündete Grabgänge oder setzen sich an
Ohren und Schwanz ab und bilden kleine Krusten, die wie Blumenkohl aussehen.
Haarlinge sind die Läuse der Ratten - sie sehen unter dem
Mikroskop sehr ähnlich aus, haben nur ein anderes Verhältnis von Bauch-
und Kopfgröße. Haarlinge erkennt man im Rattenfell bei hellen Tieren an
den dunkelbraunen Flecken am Haar, die sich evtl. sogar auch bewegen und
bei dunklen Tieren an den hellen, silbrig schimmernden Nissen, die sich
nur schwer vom Fell wegstreifen lassen.
Flöhe sind dunkelbraun, glänzend und können hüpfen ;-)
In
allen Fällen findet man braune Krusten, die vom "sich-selbst-kratzen"
der Ratten kommen, das geht hin bis zu komplett offenen und nässenden
Wunden.
Pilze
(Endoparasiten) erkennt man meistens daran, dass Fellstücke fehlen.
Würmer
sind recht selten, Ratten können sie im Prinzip nur aus der Natur
bekommen (Wildfänge, freier Auslauf im Garten)
Manchmal
sieht man die Würmer im Kot, spätestens bei langfristigen Stuhlproblemen
sollte man den Kot untersuchen lassen.
Behandlungsmöglichkeiten:
Milben,
Haarlinge, Flöhe:
Es gibt diverse Sprays (z.B. Kadox Emulsion, Frontline) die im Abstand
von 10 Tagen anwendet werden müssen. Dabei wird das Tier kurz angesprüht
(nicht eingenässt und nicht geföhnt!) und leicht einmassiert.
Nach etwa 7-10 Tagen wiederholt man die ganze Prozedur. (Siehe dazu auch
Medikamentengabe.) Es sollten
dabei auch jeweils der Käfig und die Schlafplätze mitbehandelt
werden.
Sind wunde Stellen im Fell, sollten diese vorher großzügig
mit Penatencreme oder Bepathen-Wundsalbe abgedeckt werden. Eventuell sind
hier auch Mittel, die gespritzt werden (z.B. Ivomec) sinnvoller. Es gibt
auch die Möglichkeit Ivomec in den Nacken zu träufeln, wo es
durch die Haut ins Blut geht. Allerdings vertragen manche Ratten Ivomec
nicht so gut. Eine Nebenwirkung können z.B. Nekrosen
sein.
Kratzen sich die Tiere ihre Wunden immer wieder auf, so haben sie vielleicht
zu spitze Krallen. Mit einer Hornhautfeile kann man die Nägel ein
bisschen stumpfer feilen. Ein- bis zweimal über den Nagel feilen
reicht völlig.
Grabmilben,
Räudemilben:
Oft
findet man diese Gesellen (Räudemilben) an den Ohren oder dem Schwanz
der Ratten in Form von kleinen Verkrustungen (Blumenkohlohren). Genaue
Indikation erfolgt mittels eines Hautgeschabsels, was für die Tiere
nicht sehr angenehm ist. Behandelt wird oft mit Ivomec. Dieses wird normalerweise
unter die Haut gespritzt und im Abstand von 1-2 Wochen wiederholt. Es
gibt aber auch die Möglichkeit Ivomec in den Nacken zu träufeln.
Diese Medikamentenart nennt sich Spot On (Auftropfen). Eine ähnliche
Wirkung wie Ivomex hat auch Stronghold Spot On. Mit diesem haben wir bessere
Erfahrungen gemacht als mit Ivomec.
Würmer:
Würmer sind bei Ratten extrem selten. Sie können sie nur durch
das Fressen eines Wirtes (z.B. einer Maus) oder im Freien, z.B. auf einer
Wiese, bekommen. Durchfall ist eines der ersten Anzeichen. Im fortgeschrittenen
Stadium kann es zu einem starken Gewichtsverlust kommen. Wurmbefall wird
durch eine mikroskopische Untersuchung des Kots festgestellt und ist behandelbar.
Alle Parasitenarten sind mit obigen Medikamenten zu beseitigen. Baden
und/oder Pudern ist nicht notwendig!
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