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Diese kamen dazu:
Chrissie, ein fünf Wochen altes Weibchen, Notfallratz, ziemlich
neugierig und dominant
So
habe ich es gemacht:
Die ersten zwei Tage habe ich die kleine Chrissie in Ruhe in ihrem
Käfig gelassen. Dieser stand gegenüber dem anderen Käfig.
Tagsüber wurden sie dicht nebeneinander geschoben.
Cassie (die Große) war überhaupt nicht begeistert und
versuchte bei zu geringem Abstand durchs Gitter zu beißen.
Also weiter auseinander. Da die Kleine aber nicht ängstlich
oder scheu wirkte und auch handzahm war habe ich ihr am dritten
Tag schon Auslauf gegeben, beiden jedoch getrennt.
Am vierten und fünfen Tag kam der erste Kontakt in der Badewanne
für jeweils 5 Minuten.
Cassie wirkte zuerst von der kleinen ziemlich genervt, rannte
weg und versuchte raus zu kommen, während Chrissie fröhlich
unter ihr durchlief und Kontakt suchte.
Irgendwann reichte es Cassie jedoch und so endeten die Badewannenversuche
schnell, weil die Klopperei gar nicht mehr aufhören wollte.
Die folgenden 5 Tage endeten alle Versuche eines gemeinsamen Auslaufs
auf neutralem Gebiet darin, dass mir die Hände vom Klatschen
wehtaten (um sie zu trennen, nicht vor Freude) und ich beide wieder
getrennt in den Käfig setzen musste, weil sie völlig
erschöpft waren.
Allerdings ist nie Blut geflossen, also waren es noch normale
Rangkämpfe, weswegen wir es immer wieder versuchten.
Das Problem war anscheinend, dass Chrissie die eigentlich dominantere
war, jedoch die kleinere. Sie wollte sich nicht unterwerfen, weil
es nicht ihrer Art entsprach. Cassie jedoch ebenfalls nicht, weil
sie schließlich größer ist.
Die Bilanz war ziemlich ausgeglichen, was das Gewinnen der schlägereien
anging, so dass beide weiter versuchten, die Dominante zu sein.
Wir sahen keine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen.
Wir wollten zunächst testen, ob sie sich wirklich nicht mögen,
und wir daher noch länger warten müssen oder sie nur
herumtoben.
Daher haben wir sie am 11. Tag zunächst lange müde gespielt
und dann in einen frischgeschrubbten und mit unbekannter Streu
gefüllten Käfig getan.
Der war zwar ziemlich klein, man kam allerdings dafür überall
dran, um zur Not eingreifen zu können. Damit mehr Platz zum
Toben ist, hatten wir alles Überflüssige entfernt.
Dort haben sie sich erst mal mit dem bereitgestellten Kartoffelbrei
den Bauch vollgeschlagen (mit erstaunlich wenig Gekabbel). Damit
sie sich nicht aus Langeweile prügeln, haben wir sie in die
Küche gestellt, wo sie uns dann auch eine Stunde interessiert
beobachteten und gar nicht merkten, das sie zusammen waren.
Irgendwann wurden sie durch das lange Spielen und den Kartoffelbrei
schön müde und sind das erste Mal nebeneinander eingeschlafen.
Als wir hörten, dass sie wieder wach waren, haben wir sie
wieder spielen lassen. Das Eis schien gebrochen, sie waren merklich
friedlicher. Nachdem das so gut geklappt hatte, haben wir am Tag
darauf den großen Käfig geschrubbt und umgebaut und
beide hineingesetzt.
Nach ein paar Stunden war uns klar, das wir zwar nicht genug umgebaut
hatten, Cassie beanspruchte immer noch Teile des Käfigs als
ihr Gebiet, doch das war seltsamerweise in dem Fall gut so, denn
nun zeigte sie endlich das Selbstbewusstsein, was ihr vorher gefehlt
hatte und es gab nun so was wie eine Rangordnung.
Nun tut es uns zwar leid, das Chrissie darunter leiden muss, aber
die Schlägereien sind seitdem extrem weniger geworden und
die beiden vertragen sich seit drei Tagen im selben Käfig
und auch beim Auslauf gibt es kaum noch Prügeleien.
Solange
hat es gedauert:
13 Tage
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