Nikitas Sprung in die Freiheit

Nachdem unsere kleine Jeannie von Anfang an schwer krank war, mussten wir die beiden trennen und Nikita lebte die erste Woche alleine im Käfig. Sehr viel konnten wir uns leider nicht um sie kümmern, da Jeannie unsere volle Aufmerksamkeit brauchte. So war es nicht verwunderlich, dass Nikita zunächst ziemlich scheu blieb. Zudem ist sie eine hervorragende Kletter- und Springkünstlerin. Gleich in der ersten Woche machte sie am Abend einen riesigen Sprung von unserem Sofa bis auf den Boden und verkroch sich unter die Couch (ein Durchschlupf von knapp 1 cm Höhe).

Das Drama begann. Wir brauchten über einen Tag um die Ausreißerin wieder einzufangen. Unser Schlafsofa (zum Ausziehen) scheint ein besonders interessantes Innenleben zu haben. Nach und nach haben wir die Couch ausgezogen, aufgebockt (Büchersammlung) und versucht Nikita zu erwischen. Leckerlis, Käse, ja sogar eine Bambusstange haben wir benutzt um sie aus ihrem Versteck zu locken. Vergeblich. Es schien ihr richtig Spaß zu machen. Mit der Stange hat sie "haschen" gespielt und die Leckerlis hat sie uns aus der Hand gerissen um sie genau 10 cm außer Reichweite zu verspeisen.

So ging das die ganze Nacht durch. In einem Zimmer eine schwerkranke Ratte, im anderen eine Geflüchtete und zu allem Überfluss hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch eine "Urlaubsratte" unserer Freundin. Am Morgen waren wir so müde, dass wir den Strom im Zimmer abstellten, die Tür verrammelten, den Farn unter den Arm klemmten (giftig) und die Ratte eben Ratte sein ließen und erst mal schlafen gingen.

Nach ein paar Stunden Schlaf haben wir uns wieder auf die Lauer gelegt, doch Nikita war verschwunden. Sie hatte sich irgendwo ein neues Plätzchen zum Schlafen gesucht und war nicht einmal mehr zu hören. Unsere Angst wuchs - ist sie doch aus dem Zimmer gekommen??

Irgendwann war sie aber dann doch wieder zu hören. Sie hatte sich hinter dem Schrank versteckt und geschlafen. Das war jedoch ein Fehler, denn so ein Schrank hat nur 2 Öffnungen. Rechts und Links. Wir verbauten also eine Seite und legten uns auf der anderen wieder mit Leckerlis auf die Lauer. Und nach einiger Zeit (es war mittlerweile schon wieder Nacht) kam sie tatsächlich kurz hervor. Wir haben dann schnell ein Buch vor den Durchschlupf gestellt und hatten sie so in ein kleines Eck gedrängt, aus dem wir sie leicht herausfischen konnten. Das klingt leichter als es war, für diesen Erfolg mussten wir schon lang auf der Lauer liegen, und hatten fast schon wieder aufgegeben.

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